Seengebiet Chile

silkeunduli Argentinien, Chile


Über Osorne und Lago Llanquihue zum Lago Calagquen 13.12. bis 15.12.2019

Jetzt ging es wieder nach Chile. Vorbei am Lago Nahuel Huepi auf der argentinischen Seite der Ruta 40 bis zur Grenze war die Landschaft sehr schön und bergig. Viele noch schneebedeckte Gipfel waren am Horizont zu sehen und immer wieder hatte man einen herrlichen Blick auf den See.

Hinter der argentinischen Grenze sind wir durch ein gespenstisches Waldgebiet gefahren. Fast alle Bäume waren tot, nur wenige Büsche und Bäume waren grün. Im Jahr 2011 hat ein verheerender Vulkanausbruch des Vulkans Puyehue hier eine Ascheschicht von über einem Meter hinterlassen. Die Asche flog damals bis nach Bariloche und selbst auf dem See Nahuel Huepi war eine 50 cm dicke Schicht. Alle Fische starben. Der Tourismus kam total zum Erliegen viele Hotel- und Restaurantbesitzer gingen pleite und nur langsam hat sich die Region wieder erholt. Jetzt 8 Jahre später sind viele neue Hotelanlagen und Ferienhaussiedlungen entstanden.

Auf der Nordseite hörte dieser Gespensterwald wieder auf und unser heutiges Etappenziel Osorno erreichten wir gegen 18 Uhr. Hier haben wir an der Cerveceria Artesanal Armin Schmid übernachtet, einem deutschen Brauereibesitzer. Und so haben wir bei deutschem Essen (Fleischkäse mit Bratkartoffeln und Spiegelei bzw. Käsespätzle) den Tag beendet.

Am nächsten Morgen sind wir nach Frutillar Bajo gefahren. Der hübsche kleine Ort liegt am drittgrößten See Chiles dem Lago Llanquihue.  Wir sind im Freilichtmuseum der deutschen Kolonialisierung gewesen welches anschaulich die Bedingungen geschildert hat mit denen Einwanderer damals zu kämpfen hatten. Im 19. Jahrhundert sind hier ca. 100.000 deutsche Aussiedler hingekommen und nach 1945 nochmals über 6.000.

Dann sind wir in die deutsche Metzgerei in Llanquihue gefahren.

Der chilenische Besitzer hat seine Metzgerausbildung in Deutschland gemacht und ist anschließend wieder zurück nach Chile. Wir haben ein nettes Ehepaar getroffen, dessen Vorfahren in der 6. Generation aus Stuttgart ausgewandert waren und nun hier lebten und nach wie vor gut deutsch sprachen, Vollbepackt mit Fleischkäse, Weißwürsten, Teewurst, Kassler und Leberwurst sind wir weiter gefahren. Wir wollte zur Laguna Verde am Fuße des Vulkanes Osorno am Lago Llanquihue. Das Wasser ist besonders im Frühjahr durch Mikroalgen sehr grün.

Weiter ging es mit dem Sessellift auf den Vulkan Osorno. Der 2562 Meter hohe zum Teil noch schneebedeckte Vulkan dominiert die Landschaft.  Von ober genießt man das Panorama über die Anden, die umliegenden Vulkane und den See.

Im Nationalpark Vicente Perez Rosales beeindrucken die Wasserfälle Saltos del Petrohue welche vor 600 Jahren entstanden sind als der Vulkan Basaltblöcke herausgeschleudert hat. Von hier hat man ebenfalls einen herrlichen Blick auf den Vulkan.

Zum Abschluss sind wir noch zum Lago Todos Los Santos gefahren, sind aber wegen der mittlerweile schlechten Sicht nicht lange dort geblieben, da wir noch 90 km Weg hatten bis zu unserem Übernachtungsplatz. Hier gab es dann noch einmal deutsches Essen, Sauerkraut mit Bratwurst.

Am nächsten Tag hatten wir nur eine kurze Strecke vor uns. Es ging an den Lago Calafquen. Die Gegend ist bekannt für seine Thermalbäder. Eine ganz besondere Anlage ist die Therme Geometricas. Diese hatten wir uns für einen „Warmbadetag“ ausgesucht. Der Architekt German del Sol hat sie in einem Canyon einfließen lassen und ein wahres Kunstwerk geschaffen. Es passt sich perfekt in die Landschaft ein. Die heißen Becken sorgen für Entspannung und der dichtbewachsene Canyon und die Wasserfälle runden das Bild ab. In Becken mit unterschiedlich warmen Wasser haben wir den ganzen Nachmittag zugebracht und unsere staubgeplagte Haut vollständig aufweichen lassen bis wir Schwimmhäute hatten. Insbesondere für Silke, die sich in den letzten Tagen mit einer leichten Erkältung geplagt hatte, war das besonders gut.

Der Weg dorthin hatte landschaftlich etwas vom Alpenvorland aber so lustige Ortsnamen wie Panguipulli und Huellahue.

 

 

 

 

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