Adios Argentina… Andenüberquerung und Büßerschnee auf 4767 müNN

silkeunduli Argentinien, Chile


Wir verlassen Argentinien und fahren über den Agua Negra 25.12. und 26.12.2019

Wie ihr im letzten Beitrag lesen konntet haben wir erst einmal das Auto reinigen müssen ehe wir loskamen. Wir wussten gar nicht, wie viele Möglichkeiten es in einem Wohnmobil gibt, wo sich roter Sand überall verstecken kann. Und sicherlich werden wir in einigen Jahren immer noch roten Staub irgendwo entdecken und uns an die Weihnachtsnacht 2019 erinnern.

Die ersten km hat man so gut wie nichts gesehen, da überall die Auswirkungen des Sandsturmes waren. Die Luft war noch voll mit Sand und die Berge am Horizont kaum zu sehen. Erst nach geraumer Zeit wurde es besser.

Unser Weg führte und heute in Richtung Grenze von Argentinien die wir ein letztes Mal passieren sollten. Bei km 3656 haben wir die legendäre Ruta 40 verlassen.

Die Straße schlängelte sich in Serpentinen den Weg hinauf und hinunter durch eine bizarre Felslandschaft mit einem wunderschönen grünen Flussbett in der Mitte. Allerdings war sie stellenweise sehr eng und entgegenkommenden Autos wichen ehrfurchtsvoll aus so gut es ging.

An der letzten Tankstelle in Argentinien haben wir uns gegenseitig dabei unterstützt unsere letzten argentinischen Pesos auszugeben, sodass wir mit 30 Peso (ca. 44 Cent) in der Tasche das Land verlassen konnten.

Die Ausreiseformalitäten waren schnell erledigt und unser heutiges Etappenziel lag im „Niemandsland“ zwischen Argentinien und Chile auf 2983 Meter über NN und es war wohl doch noch Argentinien. Hier wurde natürlich weiter geputzt, aber da es sowieso nichts Schönes zum Ansehen gab war das auch egal.

Am nächsten Morgen stand der Grenzübertritt nach Chile auf dem Programm. Vorher sind wir aber über den Pass Agua Negra gefahren, einen der höchsten Andenpässe zwischen Argentinien und Chile.

Wir sind sehr früh losgefahren um auch den Sonnenaufgang zu erleben.

Die ersten 50 km bewältigten wir einen Höhenunterschied von 1800 Metern. Landschaftlich ist er einer der schönsten Andenpässe.

 

Noch vor der Passhöhe erreichten wir die Büßerschneefelder. Büßerschnee oder Büßereis werden die bis 6 Meter hohe Schnee- und Eispyramiden in Hochgebirgen der Tropen bzw. Subtropen bezeichnet. Verursacht wird es durch Abschmelzung bei sehr starker und direkter Sonneneinstrahlung und geringer Luftfeuchtigkeit. Die Spitzen zeigen immer Richtung Sonne. Für Bergsteiger stellen sie in der Regel eine unüberwindbare Schwierigkeit dar. Der Begriff wurde von dem Maler und Alpinisten Rudolf Reschreiter geprägt. Die geneigten Zacken erinnern an einen Büßer mit gesenkten Kopf und gebeugten Rücken.

Auf der Höhe von 4700 m ist dann die offizielle Grenze zu Chile. Nach 50 km erreichten wir die Passhöhe mit 4767 m. Hier haben wir erst einmal gefrühstückt. Eine Herausforderung für das Auto. Auch wir haben die Höhe gemerkt, aber ohne weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen.

 

Anschließend ging es wieder in langen Serpentinen bergab. Die Landschaft war traumhaft und ein Farbenspiel nach dem Anderen war in den Bergen zu sehen. Auf den Bildern kann man das nicht wirklich rüberbringen, wir hoffen es gelingt uns trotzdem etwas.

Video unserer Andenüberquerung

Video 2 unserer Andenüberquerung

Zwischendurch war der Stausee Laguna Verde, in der bizarren Landschaft ein wahrer Farbtupfer.

Die Grenzabfertigung nach Chile war problemlos und so ging es durch das Valle la el Elqui (Elquital) weiter nach Vicuña. Weinberge waren entlang der Straße, aber wegen der Wasserknappheit sind leider auch viele bereits aufgegeben und vertrocknet.

Elquital

Wir waren noch etwas einkaufen und dann im Pool vom Hotel welches uns den Übernachtungsplatz zur Verfügung gestellt hat. Am Abend feierten wir die gelungene Überquerung der Anden und bei warmen Temperaturen ließen wir den Tag mit einem Pisco Sour gemütlich ausklingen.

 

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