Abschied von der Magallanstraße

silkeunduli Argentinien, Chile


Von Ushuaia (ARG) über Punta Arenas nach Puerto Natales (CHI) 23.11. bis 25.11.2019

Der Tag startete sonnig aber leider auch mit einem sehr traurigen Moment. Wir mussten Abschied nehmen von Noldi, einem liebgewonnenen Mitfahrer unserer Tour. Er konnte krankheitsbedingt nicht mehr weiterfahren. Das hat uns wieder einmal gezeigt wie wichtig es ist, jeden Tag zu genießen und froh zu sein, dass es uns gesundheitlich gut geht und wir diese Reise machen können.

Ab heute geht es nur noch nach Norden. Wir haben den Garibaldi Pass überfahren, der sich dieses Mal im strahlenden Sonnenschein präsentierte.  Das Panorama der Andenausläufer war toll und wir hatten einen herrlichen Blick auf den Lago Escondida.

Doch bald hatte er uns wieder, der Wind der argentinischen Steppe und auch die Guanaco´s standen wieder am Straßenrand.

Wir mussten den gleichen Weg zurück in Richtung der chilenischen Grenze. Kurz vor Rio Grande sind wir auf die Enstancia Maria Behety gefahren. Sie besitzt die größte Schafschuranlage der Welt und so haben wir den Umweg von 25 km Schotterpiste in Kauf genommen. Leider ist aus der einstigen Schafanlage mittlerweile eine ganz hübsche Feriensiedlung mit Schafstall und Golfplatz geworden aber ein Abstecher lohnt sich nicht wirklich.

Die Nacht haben wir nach einem unspektakulären Grenzübertritt nach Chile kurz hinter der chilenischen Grenze verbracht. Am nächsten Morgen sind wir zum Parque Pinguine Rey gefahren. Hier befindet sich eine Königspinguinkolonie. Wenn man nicht nach Südgeorgien oder auf die Falklandinseln fliegen möchte, kann man diese majestätischen Pinguine nur hier bestaunen. Sie werden fast einen Meter groß. Es waren ca. 120 Tiere da und auch ein Jungtier von 11 Monaten war zu sehen. Männchen und Weibchen unterscheiden sich dadurch, dass das Männchen einen längeren Schnabel hat und das Jungtier sieht aus wie ein flauschiges braunes Fellbüschel.

 

Mit der Fähre sind wir bei sonnigem Wetter und fast windstiller See wieder über die Magallanstraße gefahren und das war dann auch der Abschied von Feuerland.

Weiter ging es nach Punta Arenas entlang der Magallanstraße, vorbei an San Gregorio, einer verlassenen Estancia wo noch 2 Schiffswracks aus den Jahren 1899 und 1932 am Strand liegen und von den besseren Zeiten der Magellanstraße zeugen. Sie war die älteste Schaffarm Patagoniens.

In Punta Arenas haben wir unsere Vorräte wieder aufgefrischt und da es am Abend schön sonnig und auch recht warm (20 Grad) war haben wir gegrillt und alle zusammen den Abend dieses Mal mit chilenischem Wein ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen sind wir zu einem Stadtrundgang durch Punta Arenas aufgebrochen. Es war im Gegensatz zu gestern sehr kalt und es hat auch leicht geregnet. Im Stadtzentrum am Plaza Muñoz Gamero stößt man beinahe an jeder Hausecke auf stumme Zeugen besserer Tage jener goldenen Zeiten als die Schiffe noch Cap Horn umfahren mussten. Das beginnende Industriezeitalter ließ den Seehandel damals florieren. Die Schiffe haben hier alle geankert und Geld in die Stadt gebracht. Es war aber auch der Umschlagplatz für Schafwolle. Leider haben wir hier auch die ersten Auswirkungen der aktuellen politischen Unruhen zu Gesicht bekommen.

Nach einer heißen Schokolade sind wir in Richtung Puerto Natales aufgebrochen. Auf  dem Weg dort hin hat es leider geregnet, aber so wurde der Staub der letzten Tage auch mal vom Auto gewaschen. Landschaftlich war es wieder Pampa, diese Mal allerdings chilenische.

Nach ca. 160 km wurde die Landschaft bergiger und dazwischen waren viele kleinere Seen und Wäldchen dadurch machte das Fahren trotz Dauerregens auch wieder mehr Spaß. Übernachtet haben wir in Puerto Natales mit nebeligen 🙁 Blick auf die Berge und den     Golfo Almerante Montt.  Es sind jetzt hier nur noch 6 Grad und das ist schon echt kalt.

Kurz nachdem ich mit dem Beitrag fast fertig war kam doch noch die Sonne geraus und hat uns eingestimmt auf einen hoffentlich schönen Tag morgen im Parque National Torre del Paine.

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2 Kommentare

  1. Super Reiseberichte.
    Da kann man schon richtig neidisch werden.
    Weiterhin alles Gute und tolle Erlebnisse.
    Bis in 2020…
    Viele Grüße
    Christian Reichhart

  2. Es ist einfach toll die reiseroute zu verfolgen und zu lesen. Wir sind hier am testen und ich vermisse sie dabei. Weiterhin gute Fahrt
    LG inge helm

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