Wohnmobil abholen und erster Tag auf dem Campingplatz 05. bis 06.11.2019
Jetzt war es endlich soweit. Am 5.11. nach 6 Wochen sollten wir endlich unser Wohnmobil in Zarate am Hafen wieder in Empfang nehmen.
Die erste Gruppe war bereits einen Tag vorher dort und da war leider auch ein Wohnmobil dabei, welches verwüstet war und aus dem WoMo diverse Männerbekleidung gestohlen wurde. Auch die Frontscheibe war gerissen, diese konnte man aber bei einem Scheibendoktor reparieren. Aus einem anderen Mobil wurde eine Drohne samt Steuerung gestohlen. Da war die Aufregung groß, zumal wir diese Mitteilungen per Whats App ins Hotel bekamen.
Nun sollten also wir unsere WoMo´s abholen und wir waren sehr gespannt was uns erwarten wird.
Da Silke in den Fahrzeugpapieren als erste drin steht durfte sie diese Aufgabe übernehmen.
Wir wurden um 9:30 mit dem Bus vom Hotel in den Hafen gebracht und mussten eine argentinische Stunde (also ca. 2 Stunden) warten ehe uns der Verantwortlichen um 14 Uhr abholte. Die Abholer bekamen einen Zugangsausweis mit Lichtbild und wurden sehr streng kontrolliert. Auch eine Warnweste in dezentem Lila mussten wir tragen.
Dann ging es mit dem Hafenshuttle in einen Wartebereich. Auf dem Weg dorthin sahen wir unsere WoMo´s aus der Ferne zum ersten Mal wieder und unsere Freude war groß.
Jetzt warteten wir auf die Papiere zur Autoabnahme und die argentinische Mentalität ist da sehr geduldig. Aber man hatte uns ja auf einen langen Tag hingewiesen.
Kurz nach 15 Uhr war Silke dann das erste Mal im Auto. Im Inneren sah alles sehr gut aus und nichts fehlte oder war verwüstet. Im Beisein eines Hafenbeauftragten wurden dann auch noch alle Außenfächer inspiziert und eventuelle Schäden außen aufgenommen. Hier hatten wir eine kleine Schramme an der Stoßstange und einen Kratzer, aber das wird wohl nicht der letzte sein, den wir auf dieser Reise bekommen werden.
Aus dem Hafengelände raus kamen wir dann aber noch lange nicht.
Nicht so viel Glück hatte ein anderer Mitreisender. Als er sein Auto öffnete, traute er seinen Augen kaum. Alles war verwüstet, Fernseher und Radio rausgerissen und weg, Sachen auf der Erde usw. usw. Das blanke Chaos und es fehlte sehr viel. Auf den ersten Blick konnte er kaum abschätzen welches Ausmaß der Schaden hatte.
Ein weiterer Mitfahrer hatte ein komplett anderes Nummernschild am Auto. Jetzt passten die Frachtpapiere nicht zum Nummernschild und die Rennerei wegen Diebstahlanzeige in Deutschland ging los. Auch hier in Argentinien musste er zur Polizei da wir ja in diversen Ländern ein- und ausreisen müssen und da muss das Kennzeichen stimmen. Auch muss er sich jetzt ein neues Nummernschild machen lassen, was zu Komplikationen führen kann, da sein gestohlenes Schild auf der internationalen Fahndungsliste steht.
Weitere größere Schäden gab es in unserer Gruppe aber dann nicht mehr, mal hier und da ein Kratzer oder eine Beule und ehe alle Schäden aufgenommen waren, war es fast 17 Uhr.
Dann wurden unsere Fahrzeuge aus dem abgezäunten Gelände von einem Fahrer rausgefahren ehe wir dann selbst unser WoMo aus dem Hafengelände rausfahren konnten.
Die anderen hatten in der Zwischenzeit die Zeit genutzt und waren sind mit dem Bus zum Supermarkt einkaufen gefahren sodass wir dann direkt auf den ca. 65 km entfernten Campingplatz in St. Antonio de Areco fahren konnten. Hier erwartete uns dann der Rest der Gruppe und war schon gespannt darauf zu hören, wie es denn unseren Fahrzeugen so geht.
Wir verbrachten den Rest des Abends dann damit unsere Lebensmittel einzuräumen und uns die „Abholgeschichten“ gegenseitig zu erzählen und die anderen zu trösten, die nicht so viel Glück gehabt hatten wie wir.
Am nächsten Morgen haben wir dann unsere Koffer ausgepackt und die WoMo´s wieder reisefertig gemacht. Wir Frauen sind zum Metzger gelaufen und haben Steaks für den ersten Grillabend eingekauft und die Männer haben die Gasflaschen bzw. Tanks gefüllt.
Der Campingplatz ist sehr schön und die sanitären Anlagen sind sauber und ordentlich.
Die Einheimischen kommen gern auf ein Schwätzchen vorbei was allerdings meist mit Händen und Füßen stattfindet, da wir wenig Spanisch und die kein Deutsch sprechen. Aber alle sind freundlich und finden es spannend, so viele Wohnmobile an einer Stelle zu sehen
Heute lassen wir es noch ruhig angehen, ehe morgen unsere erste richtige Etappe startet.
Hey Ihr Reisenden,
Ich verbringe immer wieder gerne meine Mittagspause mit Euch am anderen Ende der Welt:-)
Weiterhin gute Fahrt und viele tolle Erlebnisse.
Liebe Grüße aus Esslingen
Heike