Spitzkoppe 22. und 23.10.2022
Wie bereits geschrieben, werden wir nicht die über 800 km Gravelroad nach Süden mit der Gruppe zusammen über Rostock Ritz, Sesriem, Duwisib Castle, Lüderitz, Aust nach Keetmanshoop fahren. Auch wenn wir hier natürlich landschaftlich einige Höhepunkte Namibias verpassen, aber unsere Autos sind für diese Tour einfach nicht geeignet. Die Fahrzeuge würden vielleicht noch durchkommen mit 60-70 km/h über die Wellblechpisten, aber dann wäre das gesamte Inventar anschließend kaputt und dafür sind uns die Autos zu schade. Wir wollen hier nochmals aus unserer Sicht ganz klar festhalten, dass die Tour „Seele Afrika“ entweder mit Mietmobil gemacht werden sollte (was über die gesamte Tour nicht geht) oder mit einem geländegängigen Allradfahrzeug z.B. mit Dachzelt oder etwas ähnlichem. Wir, und das sind auch ein Bimobil und ein Hymer MLT570 neben unserem Carthago, wollen nicht auf Teufel komm raus durch diese Strecke rumpeln, nur um sie gefahren zu sein. Bei den „notwendigen“ Geschwindigkeiten muss man die ganze Strecke nur darauf achten, rechtzeitig bremsen zu können, keinen Steinschlag an die Windschutzscheibe zu bekommen und dass einer der Reifen nicht platzt, wegen der eckigen Steine die überall rumliegen. Wir werden diesen Teil nachholen, aber mit dem richtigen Fahrzeug,
Also von Swakopmund auf zurück in Richtung Windhoeck und dann den Abzweig zur Spitzkoppe nehmen. Es wird immer wärmer je weiter wir uns der Spitzkoppe nähern und das Panorama ist schon atemberaubend.
Auch hier erwarten uns etwa 30 km Gravelroad und die ist in einem ziemlich schlechten Zustand. Unterwegs beginnt es immer mal wieder fürchterlich zu hupen und auch unsere Rückfahrkamera blinkt und geht ständig an und aus. Und dann geht das Fahrerfenster plötzlich nicht mehr zu, als ein Fahrzeug entgegen kommt was viel Staub aufwirbelt. Uli versucht erst einmal die „Microsoft Methode“ also stehen bleiben, Motor ausstellen, kurz warten und neu starten. Dann geht das Fenster plötzlich wieder und er macht einen verhängnisvollen Fehler. Er macht es wieder ganz auf und dann geht nichts mehr. Scheibe geht nicht hoch. Wir fahren zum Campingplatz und dann wird versucht alles an der Tür an Innenverkleidung abzubauen und Kabelsalat zu prüfen. Leider vergebens. Achim hat Plexiglasscheiben dabei und so wird mit Folie und Plexiglas das Fenster zugemacht. Ein altes Handtuch davor damit sich das Panzertape nicht in der Hitze (40 Grad) sofort wieder löst.
Die einzelnen Campsites liegen im Schnitt so weit auseinander das man fast schon hinfahren will. Aber dafür sind sie so groß, dass wir uns mit unseren drei Fahrzeugen einen Platz teilen können. In einem herrlichen Panorama stehen wir mit unseren Wohnmobilen. Uli läuft noch ein Stück, aber es sind über 35 Grad und da ist das schon sehr anstrengend. Am Abend wird es etwas kühler und im Schatten konnten wir dann sehr gut grillen und essen. Anschließend wurde natürlich noch ein Lagerfeuer entzündet und wir haben uns zusammen den tollen Sternenhimmel angesehen. Nebenan am Campsite gab es noch musikalisches Abendprogramm von den Damara, der wahrscheinlich älteste Bevölkerungsgruppe Namibias, aber das stört eigentlich nur die herrliche Ruhe und so sind wir froh als sie fertig sind..
Am nächsten Morgen sind Stephan und Uli um 6 Uhr zum Sonnenaufgang auf ein kleineres Bergmassiv hochgelaufen. Dann gab es Frühstück und anschließend sind wir alle zusammen zur „Brücke“ und zum Small Bushmanns Camp gewandert. Hier gibt es wieder alte gut erhaltene Felsenmalereien zu sehen.
Wir sind beide noch etwas mit dem Auto rumgefahren, aber auf der einen Seite der Straße war ein Tor und so mussten wir wieder umkehren und sind zum Great Bushmanns Camp gefahren. Etwa 300 m davor haben wir geparkt und sind das letzte Stück zu Fuß. Das Camp liegt etwa 150 hoch in den Bergen und man muss einen steilen Weg hoch, wo man sich an Ketten entlang hangeln kann. Also ist Uli allein und Silke hat unten gewartet. Also allein natürlich nicht, man darf nur mit einem Guide hoch. Oben gibt es wieder Felsmalereien und einen herrlichen Blick über die Landschaft. Da Uli sein Handy vergessen hatte gibt es leider keine Bilder vom Aufstieg mit ihm.
Auf dem Rückweg haben wir dann das Problem mit dem Hupen klären können. Unsere Treppe funktioniert ja nicht mehr und Uli hat sie festgebunden und die hatte sich gelockert und damit hupte natürlich der Warnsensor. Das Geräusch hatten wir ja längere Zeit nicht mehr gehört und gänzlich verdrängt. Uli hat es wieder festgezogen und siehe da…Hupen weg 🙂
Den Nachmittag haben alle im Schatten verbracht soweit möglich und gegen 16 Uhr ging es vor an die Bar auf ein kühles Getränk. Heute wurde nicht gegrillt aber wieder zusammen gesessen und den Sternen zugeschaut. Um noch eine ungetrübtere Sicht zu haben wurde heute sogar auf das Lagerfeuer verzichtet.
Nach dem Frühstück ging es weiter nach Windhoek, wo wir auch schon eine Werkstatt gefunden haben. Hoffentlich können sie unser Problem beheben.