Verschneite Berge, Fossilien und Warmbadetag 23.05. bis 25.05.2021
Was für eine stürmische und regnerische Nacht. Wir wurden ordentlich durchgerüttelt und dann kam auch noch mitten in der Nacht ein Auto mit lauter Musik und machte zwei Stunden Pause.
Am nächsten Morgen sind wir zuerst in ein weiteres Skigebiet gefahren. Snowbasin ist nicht wie die anderen Skigebiete rund um Salt Lake City an den Liften voll mit Lodgen und Hotels. Hier wurden zu den Olympischen Spielen die Abfahrtsläufe und Skirennen ausgetragen.
Weiter ging es über den Ogden Scenic Byway. Da es gestern Nacht ja ziemlich geregnet hatte war hier oben auf über 2000 m natürlich alles eingeschneit und auf den Tannen lag der Schnee wie Puderzucker. Die Straße war schön geräumt und ließ sich gut fahren.
Am Monte Christo Peak erreicht man eine Höhe von 2750 m ehe es wieder bergab ging. Unser Weg führte uns jetzt zum Bear Lake. Bereits bei der Anfahrt sah man die fast unnatürlich blaugrüne Farbe des Sees.
Der von uns anvisierte Übernachtungsplatz war eine Baustelle aber Volkmar und Petra hatten bereits einen anderen Platz gefunden und so sind wir noch etwas in den Logan Canyon Scenic Byway gefahren ehe es zu Tony Grove und Lake ging. Hier oben auf 2400 m haben wir übernachtet. Es war schön verschneit und bei einer Tasse Glühwein wurde uns auch nicht so kalt.
Da die Beiden uns am Abend noch erzählt hatten wie schön der Logan Canyon ist haben wir uns entschieden diesen erst noch bis zum Ende zu fahren und dann wieder zurück. Es hat sich wirklich gelohnt, immer entlang des reißenden Logan River geht die Straße und rechts und links erheben sich die Berge. Am Ende ist noch ein kleiner Stausee. Auch der Rückweg war aus der anderen Seite betrachtet wunderschön.
Dann ging es wieder zum Bear Lake. Der Bear Lake ist ein natürlicher Süßwassersee an der Grenze zwischen Idaho und Utah im Westen der USA. Somit passieren wir auch Idaho.
Der See ist ungefähr 280 km2 groß und ungefähr zu gleichen Teilen zwischen den beiden Staaten aufgeteilt. Ursprünglich von Donald Mackenzie, einem Entdecker der North West Fur Company, der den See 1819 entdeckte, „Black Bear Lake“ genannt, wurde der Name später in Bear Lake geändert. Der See wurde wegen seiner einzigartigen türkisblauen Farbe, die auf die Reflexion von im See schwebenden Kalksteinablagerungen zurückzuführen ist als „Karibik der Rocky Mountains“ bezeichnet. Seine Wassereigenschaften haben zur Entwicklung mehrerer einzigartiger Tierarten geführt die nur innerhalb des Sees vorkommen. Der See ist über 250.000 Jahre alt.
Wir fuhren zuerst an der Westseite entlang bis zum Ende und über einen kleinen Damm auf die Ostseite und wieder zurück. Während die Westseite sehr touristisch geprägt ist, befinden sich an der Nord- und Ostseite fast ausschließlich State Parks. Hier sind allerdings viele Camping- und Picknickplätze und im Sommer ist dann sicherlich viel los.
Südlich am See fahren wir nach Osten und passieren die Grenze nach Wyoming.
Unser heutiges Endziel war Fossil Butte. Es bewahrt eine Fossillagerstätte, den Fossilen See mit den Ablagerungen der Green-River-Formation. Hier in den Sedimenten wurde eine große Anzahl an Fossilien gefunden, die in einer Ausstellung zu sehen sind. In 200 bis 300 m Tiefe fand man Fossilien von Pflanzen, primitiven Lebewesen, Sauriern, Primaten, Krokodilen und Schildkröten. Ab 1870 wurde die oberflächennahe Steinkohle zur Versorgung der Eisenbahn erschlossen. Dabei machten die Bergleute die ersten Fossilienfunde. Zwischen etwa 1900 und 1937 wurden die Fossillagerstätten kommerziell genutzt und die Fossilien an Museen und Privatsammler in aller Welt verkauft.
Wir sind nach dem Museum noch den Scenic Drive gefahren und haben eine Herde Pronghorn´s im Gras liegen sehen. Zum Wandern haben wir uns in Anbetracht des doch recht kalten Windes nicht durchringen können.
Nach dem Frühstück sind wir in Richtung Lava Hot Springs aufgebrochen. Nach so viel Schnee und kaltem Wind wollten wir uns mal wieder etwas aufwärmen. Hinter Cokeville verlassen wir wieder Wyoming und sind zurück in Idaho. Das Wetter ist fantastisch und wir haben einen tollen Blick auf die verschneiten Berge.
Das heiße Wasser sprudelt in Lava Hot Springs aus natürlichen unterirdischen Quellen, ist mit Mineralien beladen, hat aber keinen Schwefelgeruch. Über 9,5 Millionen Liter pro Tag fließen durch die heißen Quellen und werden in den Portneuf River umgeleitet, wodurch die Quellen ständig wechseln und sauber bleiben. Die Temperaturen in den Badepools reichen von ungefähr 38 ° C bis 44 ° C.
Etwa 5 Stunden haben wir uns dort aufgehalten ehe wir porentief rein und mit schrumpeligen Händen und Füßen wieder weiter sind. Am Portneuf River haben wir dann übernachtet und Silke hatte eine Hühnernudelsuppe vorbereitet, die wir hungrig gegessen haben.