An der Mündung des Russian River

silkeunduli USA Teil 1


An der Mündung des Russian River 17.11. bis 19.11.2020

Was für ein Wechselbad der Gefühle. Gestern sitzen wir noch in kurzer Hose am Strand und heute Morgen sind es nur 11 Grad und strömender Regen. Wir sind noch einmal zum Arch View gefahren und haben uns oberhalb der Steilküste einen Platz gesucht wo wir den Regen abwarten können. Wir haben gelesen, Hörbuch gehört, gekniffelt und nichts gemacht. Es hat sich aber den ganzen Tag über am Wetter nichts geändert. Ach so doch, der Regen kam mal von rechts mal von links und mal von vorne, nur von oben bei dem Wind nicht so richtig.

Am späteren Nachmittag sind wir wieder an unseren Schlafplatz von gestern gefahren und mal zum Vergleich ein Bild von gestern und von heute.

Heute sah es dann auch erst trüb aus aber es regnete nicht und gegen 10 Uhr beim Frühstück kam dann die Sonne raus. Wir waren noch einmal am Arch View und haben oberhalb der Steilküste zugesehen wie sich die Sonne durch die Wolken kämpfte.

Und dann bewegt uns heute doch etwas sehr. Vor einem Jahr hatte man den ersten COVID19 Fall in China. Wir haben davon natürlich nichts mitbekommen und unsere Panamericana Reise lief ihren geplanten Weg. Wir waren in Argentinien und haben keine Ahnung gehabt, was uns in den nächsten Monaten erwartet und wie sich dadurch unsere Reisepläne verändern werden.

Planmäßig wären wir heute bereits in Alaska gewesen, quer durch Kanada nach Halifax gefahren und von dort mit dem Schiff und unserem Wohnmobil nach Hause. Wir würden auf dem Weg zu unseren Familien sein und von unseren tollen Erlebnissen erzählen und uns darüber freuen, was zu Hause alles passiert ist. Und jetzt sind wir immer noch unterwegs. Haben 5 Monate in Costa Rica ausgeharrt und reisen seit Anfang August quer durch die USA. An eine Heimreise ist nicht zu denken, da die Einschränkungen und Quarantänemaßnahmen in Deutschland dies aktuell nicht möglich machen. Auch wäre eine Rückreise in die USA und Weiterreise bis nach Alaska wie es unser Plan war und immer noch ist derzeit nicht möglich, da wir aus Deutschland nicht wieder in die USA einreisen dürften und auch nicht nach Kanada können. Und so sind wir hier mit gemischten Gefühlen aber doch in für uns sicherer Umgebung in unserem „Quarantäne-Wohnmobil“ und machen das Beste daraus. Wir haben mit Ulis Arzt die Medikamentenversorgung geklärt und derzeit sind sie auf dem Weg zu uns. Jetzt müssen wir nur noch klären, wie das mit unserem Visum ist, welches Ende Januar ausläuft. Dann müssen wir die USA doch irgendwie verlassen aber bis dahin ist ja auch noch etwas Zeit und vielleicht sind die Einreisebedingungen dann auch wieder anders. Wir haben gelernt die Situationen so zu nehmen, wie sie sich gerade darstellen und nicht weit in die Zukunft zu planen.

Wir wollten diese Gefühle aber hier auch mal zum Ausdruck bringen aber allen gleichzeitig das Signal geben das es uns gut geht und wir gesund sind.

Jetzt wo die Sonne hier wieder scheint haben wir dann auch erst einmal einen schönen Strandspaziergang gemacht.

Video Möwen

Video Seelöwen

Video Seelöwen 2

Übernachtet haben wir dann auch noch einmal an unseren Platz oberhalb der Mündung des Russian Rivers. Eigentlich wollten wir ja morgen früh weiter aber dann haben wir gelesen, dass man die Einmündung zum Meer für den Fluss morgen öffnen will um den Lachsen zu ermöglichen flussaufwärts zu schwimmen und zu laichen. Wir glauben jetzt auch, dass die vielen Seelöwen, Robben und Vögel in den letzten Tagen hier waren um die Fische abzufangen, die ab morgen hier stromaufwärts schwimmen können. Aber das ist nur unsere Vermutung, bestätigen konnte uns das niemand.

Und so sind wir mir dem Rauschen der Wellen im Ohr eingeschlafen in Erwartung des morgigen Tages.

Am Morgen erwartete uns schönes Wetter und mit Blick auf die Seelöwen und das Meer sind wir aufgestanden.

Die ersten Schaulustigen waren auch schon da.

Es hingen ja auch genügend Schilder überall herum. Wir erkundigten uns wann es mit den Arbeiten in etwa losgehen sollte und erfuhren, dass gegen Mittag das Equipment gebracht wird. Also sind wir noch einmal nach Guerneville zum Einkaufen und waren so gegen Mittag zurück.

Aber was war das? Überall an der Küste dicker Nebel und die Sandbank an der die Öffnung stattfinden sollte war nicht mehr zu sehen. Wir überlegten hin und her was wir machen sollten entschieden uns aber zu bleiben und abzuwarten. Gegen 13 Uhr hörten wir unten bereits die ersten Geräusche des Baggers und wie von Zauberhand verschwand pünktlich der Nebel. Gut eine Stunde baggerte er Sand aus einer ungefähr 4 m breiten Rinne.

Und dann kam der finale Durchbruch. Zuerst strömte nur wenig Wasser, dann aber nahm der Russian River seinen neuen Auslauf zum Meer hin in Besitz. Aber auch die Seelöwen schienen darauf gewartet zu haben einen einfacheren Zugang zum Meer zu haben und schwammen auf die andere Seite.

Je weiter sich das Meer zurück zog umso mehr Wasser floss aus dem Fluss ins Meer und das bei schönstem Sonnenschein. Wir waren froh gewartet zu haben und beschlossen auch heute Nacht hier noch einmal zu übernachten um zu sehen, wie es wohl morgen hier aussah wenn wieder die Flut da gewesen ist.

Dann leerte sich auch der Platz wieder und wir waren wie die vorangegangenen Nächte allein hier. Noch einen letzten Sonnenuntergang an diesem schönen Fleckchen Pazifik, ehe es morgen dann wirklich weiter in Richtung Süden geht.

Am Morgen waren wir dann sehr überrascht. Der Kanal von 4 m hatte sich auf über 10 m in der Nacht verbreitert und das Wasser aus dem Russian River floss kräftig in das Meer. Auch unsere Seelöwen waren alle wieder da und sicherlich froh, dass sie sich das mühsame Kriechen über den Strand nun für eine ganze Weile sparen können.

 

 

 

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