Herrenhäuser und Zuckerrohr am Ol’Man River

silkeunduli USA Teil 1


Herrenhäuser und Zuckerrohr am Ol’Man River 06.09. bis 07.09.2020

Am Morgen wurden wir durch lauten Flugzeuglärm geweckt. Immer wieder kamen Flugzeuge und besprühten die naheliegenden Felder (mit was auch immer).

Der Weg entlang des Mississippi heute war sehr stark industrialisiert und wenn nicht die wunderschönen Häuser und Plantation dazwischen gewesen wären hätte man die Strecke auch  „Route de Industrielle“ nennen können

 

Auf der Strecke besuchten wir mehrere Plantation, alte Herrenhäuser der reichen Farmbesitzer. Die verschwenderische Architektur der Herrenhäuser dieser Gegend sucht ihresgleichen. In der heutigen Zeit ist es kaum mehr vorstellbar, wie jemand mit einer Plantage so viel Reichtum hat anhäufen können, um diese Prunkhäuser zu errichten. Beeindruckend sind nicht nur die großen Häuser, in deren Innenräumen sich die harte Arbeit auf den Plantagen leicht ignorieren ließ, sondern auch die riesigen Parkanlagen. Das Gras wurde meistens auf einer Fläche von mehreren Fußballfeldern nach englischem Vorbild kurz gehalten und die vielen Eichenriesen geben dem Gesamtbild einen angemessenen Rahmen.

Aber auch heute ist noch der krasse Gegensatz zwischen den Villen und den Siedlungen der Schwarzen in der Umgebung zu sehen. Nachdem die Sklaverei nach dem Bürgerkrieg endgültig abgeschafft worden war, erhielten die Schwarzen als Entschädigung für die eigene Lebensgrundlage kleine Parzellen am Rand der Plantagen. Doch reichen diese Felder (ca. 0,5–1 ha pro Familie) nach modernen Gesichtspunkten nicht mehr aus für einen produktiven Anbau.

Wir haben gefrühstückt und haben dann zuerst die Oak Alley Plantation besichtigt. Das Herrenhaus wurde 1839 im griechischen Renaissancestil fertiggestellt. Noch mehr als das Haus selbst besticht die Eichenallee davor. Die Eichen sind 100 Jahre älter als das Haus und es wird behauptet, der Architekt habe das Haus bewusst mit ebenso vielen Säulen versehen, wie Eichen in der Allee stehen. Leicht kann man sich ausmalen, wie vor etwa 150 Jahren unter diesen majestätischen Bäumen feudale Feste gefeiert wurden. Scarlett O’Hara aus dem Südstaaten-Epos „Vom Winde verweht“ kommt einem sofort in den Sinn, auch wenn diese Geschichte eigentlich in Georgia spielt. Auch die Behausungen der schwarzen Arbeiter wurden erhalten und konnten besichtigt werden.

Weiter ging es zur Houmas House Plantation. Eine große, zweistöckige Galerie umfasst das Haus, das zu den schönsten Plantagenhäusern der Gegend zählt. Erbaut wurde es 1840, anschließend mehrfach erweitert und dann 1940 vollkommen restauriert. Beeindruckend sind vor allem die alten Möbel, die ausgefallenen Einrichtungsgegenstände und eine dreistöckige Wendeltreppe. Mitte des vorletzten Jahrhunderts war sie die größte Plantage des Landes. Ihr damaliger Besitzer war ein Ire, der während des Bürgerkriegs häufiger mit der Südstaatenarmee im Zwist stand. Dies bewahrte ihn nach dem Krieg vor größeren Plünderungen. Auch der angrenzende Garten war zauberhaft.

Hier haben wir uns auch im Museum die Geschichte der Herrenhäuser und ihrer Bewohner angesehen.

Dann ging es zur Nottoway Plantation. Das 1859 fertiggestellte Herrenhaus ist das größte und von außen auffälligste aller Plantagenhäuser und hat daher auch den Spitznamen „White Castle“. Allerdings konnten wir es nur von außen besichtigen.

Bis Baton Rouge gab es jetzt eigentlich nicht mehr viel zu sehen.

Vorbei am State Old State Capitol und am neuen sind wir gefahren und dann noch nach St. Francisville. Der Ort war einst ein wichtiges Zentrum der Baumwollplantagen des Südens und hatte auch als Umschlaghafen große Bedeutung

An der Myrtles Plantation haben wir übernachtet. Dem Haus hängt eine Reihe von mystischen Geschichten an, von denen wir in der Nacht aber nichts gemerkt haben.

Dann noch etwas durch das Örtchen St. Francisville, welches zumindest auf der Mainstreet etwas den alten Charm erhalten hat.

Die Tour heute führte uns durch das „Hochwasserschutzgebiet“ des Mississippi. Diverse Schleusen, Staudämme und Flußarme sollten die Gegend hier vor Hochwasser schützen.

Es war so wie wir uns die Mississippi Fahrt vorgestellt haben. Rechts und links immer wieder Swampgebiete und der Blick auf den Mississippi. In Natches haben wir uns dann die alten historischen Stadthäuser angesehen.

Natchez wurde 1716 als französisches Fort von Sieur de Bienville gegründet. Es trug damals den Namen „Fort Rosalie“. Die Plantagensiedlung, die sich in den Folgejahren um das Fort herum entwickelte, erhielt den Namen „Natchez“ nach dem gleichnamigen Indianerstamm der Region. Heute sind in Natchez so viele schöne Antebellum-Villen wie nirgendwo sonst in den Südstaaten erhalten. Allerdings handelt es sich nicht um Plantagenhäuser, sondern um Stadtvillen. da muss man sich schon entscheiden welche man sehen will.

Als erstes haben wir uns dann auch das wunderschöne Stadthaus Rosalie angesehen. Während der Zeit des Bürgerkriegs diente die 1832 fertiggestellte Villa als Hauptquartier der Konföderierten Armee. Ein historischer Ort.

Dann ging es weiter nach Staton Hill. Das 1857 erbaute Haus gilt als eines der majestätischsten in den USA. Mehrere Stilrichtungen (Palladio, Greek-Revival und New Orleans) entfalten sich hier zu einer einzigartigen Eleganz – fast mag man es für zu protzig halten. Innen konnten wir es leider nicht besichtigen, da heute „Tag der Arbeit“ war und alle frei hatten.

Dann wollten wir noch die Longwood Villa besuchen. Die absolut sehenswerte riesige Villa, die 1860–61 erbaut wurde, hat einen einzigartigen Grundriss: Das Haus ist achteckig. Ein sehr großer Park verleiht dem Gebäude zudem einen majestätischen Charakter. Eine Architektur, die ihresgleichen sucht! Von außen atemberaubend! leider war sie ebenfalls zu.

Jetzt ging es weiter über den Natches Trace Parkway.Dieser führt durch eine parkähnliche Landschaft. Im Natches State Park haben wir übernachtet.

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