Caral, Chan Chan, Mond- und Sonnenpyramide

silkeunduli Peru


Von Lima bis Huanchaco 28.01. bis 30.01.2020

Aus Lima heraus haben wir am Morgen ca. 2 Stunden gebraucht trotz Umgehungsstraße. Es war in etwa so wie auf der A40 im Berufsverkehr nur 5sehr -spurig und kaum ein Auto fuhr auch nur ansatzweise innerhalb einer Spur. Alles hupte oder fuhr einfach hin und her.

Ab jetzt waren wir auf der Panamericana Norte. Die Gegend wurde sandig und die Ortschaften sahen sehr sehr arm aus. Die karge Wüstenlandschaft verstärkt den trostlosen Eindruck noch und alles ist in einen Nebel gehüllt.  185 km nur Nebel, Wüste und karge Behausung. Und überall viel Müll und Dreck am Straßenrand.

Peru ist bisher mit Abstand das dreckigste Land was wir gesehen haben.

Mitten in der Wüste riesige Hühnerfarmen, Zeltbehausungen ohne Grün und Auslauf für die Tiere.  Hühner sind in Peru eines der Hauptnahrungsmittel.

Unser Ziel war heute Caral, die Mutter aller Städte und älteste bekannte Stadtsiedlung auf dem amerikanischen Kontinent. Bis dahin waren noch 25 km schlechteste Straße zu absolvieren ehe wir den Parkplatz erreichten, der gleichzeitig auch unser Übernachtungsplatz war.

Das Alter von Canal wird auf 5000 Jahre geschätzt. Die Blütephase war zwischen 1800 und 1000 v.Chr. was u.a. anhand von Lehmfiguren abgeleitet wurde. Keramik gab es zu dieser Zeit hier nicht. Zeitlich reiht sich Caral  neben Mesopotamien, Ägypten und Indien ein jedoch ohne auch nur annähernd den Stellenwert dieser Hochkulturen zu erreichen.

Zum Höhepunkt der Entwicklung lebten rund 1000 Menschen hier in unterschiedlichen sozialen Schichten was anhand von Stil und Bauweise der Gebäude abzuleiten ist. Warum die Besiedlung um 1200 v.Chr. endete ist bis heute nicht bekannt.

Bemerkenswert sind die sechs flachen gestuften Pyramiden von denen die größte 160m lang, 150 m breit und 18 m hoch ist.  Die kleinste Pyramide ist 60 m lang, 45 m breit und 10 m hoch. Als Fundamente wurden Schilfnetz-Taschen gefüllt mit Steinen verwendet, die insbesondere bei Erdbeben einen stabilen Baugrund gewährleisteten.

Im Boden eingesenkte Flächen erinnern an ein Amphitheater oder an rituelle Kultplätze.

 

Am nächsten Morgen mussten wir die 25 km schlechte Piste wieder zurück und dann wieder auf die Panamericana Norte. Nach weiteren 25 km erreichten wir Paramonga, die südlichste Festung der Chimu. Paramonga war eine wichtige Stadt, die in der späten Zwischenzeit an der Grenze des ehemaligen Königreichs Chimor in Peru erbaut wurde und deren Hauptstadt die Metropole Chan Chan war. Wie eine Stufenpyramide ragt die Anlage in den nebeligen Himmel. Auf der obersten Plattform befand sich das Hauptquartier der hier stationierten Truppen. Die Pyramide ist allerdings wesentlich jüngeren Datums. Die Fürsten der Chimu beherrschten ab dem 11. Jahrhundert die nördlichen Küstengebiete Perus und wurden erst nach erbitterten Kämpfen dem Inkareich eingegliedert.

Nach weiteren 370 km erreichen wir Huanchaco unser heutiges Etappenziel.Auf dem Weg dorthin war fast nur Wüste abgelöst von riesigen Spargel- und Zuckerrohrfelder. Man fuhr ja zeitweise fast am Meer entlang, aber der dicke Nebel ließ keinn Blick zu. Und immer wieder Müll und Dreck am Straßenrand.

Der Stellplatz war direkt am Meer, auch wenn man es wegen des Nebels kaum erahnen konnte. Dennoch wurden wir mal wieder mit einem Sonnenuntergang belohnt, ein seltener Anblick in den letzten Tagen.

Am nächsten Tag ging es ins 8 km entfernte Chan Chan. Chan Chan war die Hauptstadt des präkolumbianischen Chimu Reiches. Sie entstand um 1300 und erstreckte sich auf einer Fläche von 28 Quadratkilometern. Sie war wahrscheinlich die größte Stadt der damaligen Zeit auf dem südamerikanischen Kontinent und eine der größten der Welt die aus Lehm erreichtet wurde. Sie beherbergte in der Hochzeit ca. 60.000 Einwohner und hatte ein ansehnliches Vermögen von Gold, Silber und Keramik angehäuft. In den Wandornamenten waren hauptsächlich ihre Beziehungen zum Meer und die damit verbundenen Arbeiten wie Fischfang sowie die Seevögel dargestellt.

Chan Chan konnte von den Inkas nicht militärisch erobert werden sondern sie leiteten einen durch die Oase fließenden Fluss um, sodass die Stadt wegen Wasserknappheit aufgegeben werden musste. Nach der Eroberung verlor sie allerdings schnell an Bedeutung. Heute sieht man nur noch riesige Flächen von Lehmbauten in mehr oder weniger schlechtem Zustand.

Dann ging es nach Trujillo zum Plaza de Armas, dem wunderschönen Hauptplatz. Leider konnten wir nicht so richtig aussteigen und so war es nur eine kurze Stipvisite.

Weiter ging es zum Huaca de la Luna dem Tempel des Mondes. Es handelt sich hierbei um eine Pyramide aus luftgetrockneten Lehmziegeln im Moche-Tal zu Fuße des Cerro Blanco. Sie ist kleiner als die gegenüberliegende Huaca del Sol Sonnenpyramide. Hier wurde der Gott der Berge verehrt, welches aber mit rituellen Kämpfen ausgetragen wurde, wo der Verlierer am Ende seinen Kopf verlor und das Blut der Mutter Erde geopfert wurde, damit diese fruhtbar blieb.

Sie besteht aus vier durch Mauern und Plattformen verbundenen Pyramiden, welche für die verschiedenen Bauphasen stehen. Der Abstand zur Sonnenpyramide beträgt nur 500 Meter. In der Mitte befanden sich damals Wohn- und Bestattungsplätze.

Besonders die gut erhaltenen farbigen Wandmalereine mit mythischen Person- und Tiergestalten sowie Wesen wie Sonne, Sterne und florale und abstrakte Motive, beeindrucken.

Huaca ist ein begriff für jegliche Heiligtümer, zu denen in den Anden auch die Begräbnisstätten zählen. Ebenso wurden Quellen, besondere Bäume oder Tiere aber auch Zwillingspaare als huaca bezeichnet.

Nach dem Besuch sind wir wieder ans Meer und haben den Tag ausklingen lassen. Leider war wieder dicker Nebel und somit die Sicht sehr schlecht.

 

 

 

 

 

 

 

 

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