Parque Provincial Ischigualasto und Parque National Talamapya 23.12. und 24.12.2019
Von Mendoza ging es durch den vorweihnachtlichen Berufs- und Ferienverkehr weiter Richtung Norden bei morgendlichen Temperaturen von fast 30 Grad. Wir sahen die Berge im Dunst der Sonne und die Ruta 40 lief schnurgeradeaus und bot wenig Abwechslung. Viele Weingüter rechts und links und dazwischen immer mal wieder die klassische Pampa.
Wir sind bis zum Difunta Carrera gefahren. Auf dem Weg dorthin wurden wir kreuz und quer durch das hier vorherrschende Obst- und Weinanbaugebiet geschickt.
In den letzten Wochen hatten wir uns mehrfach gefragt, warum so viele volle Plastik- und Glaswasserflaschen am Straßenrand aufgeschichtet bzw. vor kleineren Gebetsstätten hingelegt waren.Hier an der Difunta Correa was übersetzt so etwas wie „Gestorbene Reisende“ bedeutet, erfuhren wir den Hintergrund. Es geht zurück auf eine Legende. Im Jahr 1841 machte sich Maria Antonia Deolinda y Correa mit ihrem Säugling auf den Weg in die Wüste um ihren Mann, der von spanischen Soldaten im Bürgerkrieg von Argentinien verschleppt wurde zu suchen. Sie hatte gerade entbunden und in ihrer Verzweiflung wollte sie mit ihrem Kind dem Verschleppten in die Wüste folgen. Tage später fand eine Gruppe von Maultiertreibern die Correa tot in der Wüste, das Kind hatte wie durch ein Wunder dank der Muttermilch überlebt und war nicht verhungert. De Verehrung der Difunta Correa beruht auf einem Volksglauben und ist nicht von der Kirche anerkannt. Das hält aber die Argentinier nicht davon ab z.B. zu Ostern zu Hunderttausenden nach Vellecito zu pilgern und dort Wasserflaschen für die Verdurstete zurück zu lassen. Maria verkörpert die ideale Frau, die ihrem geliebten Mann folgt und eine aufopferungsvolle Mutter ist.
Auch wir haben unsere Wasserflasche dort abgelegt und unseren Wunsch auf eine gute und unfallfreie Weiterfahrt zum Ausdruck gebracht
Auf der RN 141/510 ging es weiter und auf der linken Seite sahen wir die Sierra del Valle Fertil und wir hatten ja noch einige km vor uns. Die Temperatur stieg genauso gradlinig an wie die Straße gerade war.
Dann endlich hatten wir den Campingplatz erreicht und das Allerbeste waren nagelneue saubere Duschen mit richtig viel Wasser aus der Duschbrause und so sind sofort alle duschen gegangen. Was hätte es bei dieser Hitze besseres geben können.
Der nächste Morgen startete um 8 Uhr mit einer Busfahrt durch das Valle de la Luna, das Tal des Mondes.
Dieses liegt im Parque Natural Provincial Ischigualastro. Wir sind eine 42 km Rundtour gefahren und haben an 4 Stellen uns die unterschiedlichsten Felsformationen angesehen. Hier hat der Rio Ischigualastro zusammen mit einer extremen Thermik und starker Sonneneinstrahlung in Jahrtausenden eine Erosionslandschaft entstehen lassen, sodass man tatsächlich denkt, man sei auf dem Mond. Wissenschaftler fanden hier auch Fossilien von Urreptilien und Sauriern.
Anschließend haben wir nochmals die Duschen genossen. Wir hatten mittlerweile 39 Grad und sind mit dem Bus in den Parque National Talampaya gefahren. Hier erwartete uns eine Exkursion durch den Canon de Talampaya. Mit einem Bus sind wir durch den Canon gefahren und haben dabei Petroglyphen, die steilen roten Felswände und markante Felsformationen gesehen. An einer Stelle hatte man ein wunderschönes Echo, welches fleißig ausprobiert wurde.
Am Abend war wie für alle Daheimgebliebenen, auch bei uns ein Weihnachtsfest. Bei Liedern und Weihnachtsgeschichten wurde gegrillt und jeder bekam ein „Wichtelgeschenk“ von einem anderen Gruppenmitglied. Uli bekam eine typische Gautschomütze und Silke den passenden Weinschlauch dazu. Wir hatten viel Spaß dabei und saßen sehr lange bei sehr warmen Temperaturen draußen.
Da sich die Wohnmobile auch sehr aufgeheizt hatten, ließen wir natürlich alle Fenster und Dachluken auf, die das Wohnmobil hergab. In der Nacht fegte ein Sandsturm über den Platz. Leider haben wir davon wenig mitbekommen, Silke hat lediglich ihr Seitenfenster geschlossen, da sie Sand ins Gesicht bekam.
Der 1. Feiertag war für alle Putztag. Das mit dem Sternenstaub hatten wir uns anders vorgestellt. Alles war in roten Sand eingehüllt, kein Fleckchen war verschont geblieben. Also war eine erste Grundreinigung angesagt, aber auch das nahmen alle mit Humor.
Etwas später als geplant ging es dann weiter. Das wird mit Sicherheit nicht unser letzter Sandsturm gewesen sein und die Überrester werden uns auf der weiteren Reise begleiten. J
Liebe Silke, lieber Uli,
zunächst einmal wünschen wir Euch frohe Weihnachten aus dem fernen Petterweil.
Wir verfolgen Eure Reiseberichte voller Spannung uns freuen uns immer über die tollen Bilder.Was ihr so erlebt ist schon super! Für eure weitere Fahrt wünschen wir euch noch alles Gute und freuen uns auf die weiteren Berichte und Bilder.
Liebe Grüße aus dem nassen Deutschland
Albert und Heike