Pampa, Rinder und Meer 07. bis 09.11.2019
Heute ging es also richtig los. Nachdem wir alles wieder aus den Koffern raus hatten und unser WoMo reisefertig war sind wir am 7.11. in Richtung Azul aufgebrochen. Vorher haben wir an unserem Auto noch die Reisekarte Panamericana angebracht und uns unsere Panamericana Shirts angezogen. So motiviert konnte die Reise losgehen.
Die Gegend ist nicht gerade abwechslungsreich, Pampa, Pampa und nochmals Pampa was in der Eingeborenensprache „flaches Land“ heißt und überall stehen viele Rinder auf den Wiesen oder wie wir sagen „Steakfarmen“ bzw. Pferde.
In Luján sind wir noch etwas einkaufen im Supermarkt gewesen und wie immer wurden unsere Fahrzeuge von den Einheimischen bewundert. Als Silke eine Frau aufforderte auch mal in unser WoMo reinzuschauen, kam diese aus dem Staunen nicht raus. Auch dass wir alles an Bord haben (WC, Dusche, Küche usw.) konnte sie kaum glauben. Überschwänglich hat sie sich bedankt und uns eine gute Reise gewünscht.
Anschließend haben wir noch die Basilica Nuestra Señora de Luján besichtigt. Eine wunderschöne Wallfahrtskirche für die sich der Abstecher gelohnt hat.
Die Straßen hier sind entweder Ruta Provincial (Bundesstraße innerhalb einer Provinz), Ruta oder Ruta National (wie Bundesstraße) oder auch so etwas wie Autobahn. Die Qualität ist sehr unterschiedlich und auch nicht abhängig vom Straßentyp und in manchen Löchern auf der Straße kann man bei Regen auch Kinder baden. Ansonsten sind sie sehr gerade und sobald eine kleine Kurve kommt, wird man mit diversen Warnschildern und Pfeilen auf der Straße rechtzeitig darauf hingewiesen.
Die Nacht haben wir in Azul auf dem Gelände einer Ferienhaussiedlung verbracht. Sie war sehr gepflegt und wir hatten einen lustigen Abend mit argentinischem Rotwein.
Am nächsten Morgen beim Frühstück hatten wir noch Besuch von den ersten Meerschweinchen und Silke hat bemerkt, dass in der Nacht ein Hund oder Fuchs einen Schuh von ihr weggeschleppt hat, den wir leider auch nicht mehr gefunden haben. Jetzt hat er wohl ein neues Spielzeug.
Dann sind wir nach Monte Hermoso in Richtung Atlantik aufgebrochen. Dort angekommen waren wir die totale Attraktion am Strand. Aus allen Richtungen kamen Autos, Fußgänger, Familien und haben sich die Autos angesehen, mit uns über Reiseroute, guten argentinischen Wein, schöne Strände und Sonne gesprochen. Es war eine Freundlichkeit und Herzlichkeit wie wir sie lange nicht erlebt haben.
Uli ist dann in den 16 Grad kalten Atlantik baden gegangen und hat einen Vorgeschmack auf den Wind bekommen, der uns in Patagonien erwarten wird.
Der nächste Morgen überraschte uns mit strahlendem Sonnenschein und so ist auch Silke mal mit den Füßen und Uli natürlich ganz ins Meer gegangen.
Da uns heute die ersten Lebensmittelkontrollen (Conrol Fitosanitaria) erwartete, haben wir alle frischen Lebensmittel noch verarbeitet da sie sonst an Ort und Stelle vernichtet werden.
Auf dem Weg nach El Condor sieht man überall mit roten Fahnen geschmückte Gebetsstätten.
Diese sind dem Gaucho Gil (Schutzheiliger des langen Weges) gewidmet, der im Kampf gegen Paraguay dabei war. Als dieser zu Ende war, sollte er gegen seine eigenen Freunde im Bürgerkrieg in den Kampf ziehen was er nicht tat. Er verliebte sich in eine Frau auf die auch der Bürgermeister einen Blick geworfen hatte und so ließ dieser ihn festnehmen und nach Buenos Aires vor das Kriegsgericht bringen. Er beauftragte aber zwei faule Bewacher und diese wollten ihn unterwegs umbringen. Er sagte, wenn ihr das tut, wird eure ganze Familie krank werden wenn ihr zurück seid. Die Bewacher töteten ihn aber trotzdem und als sie zurückkamen waren alle Familienmitglieder und Freunde krank. Die Familien werden nur wieder gesund, wenn sie an den Ort der Tat zurückkommen. Seitdem beten die Lastwagenfahrer immer für Gesundheit auf ihrem langen Weg symbolisch an diesen Stellen.
Und dann waren wir in der Provinz Patagonien. Noch weiteren ca. 140 km dann hatten wir unsere Tagesetappe erreicht. Auf dem Weg dahin begegneten uns noch 2 Füchse, 3 Pampahasen, 5 Nandus, jede Menge Kühe, Schafe und Pferde. Ansonsten war es nach wie vor flaches Land.
Unser Übernachtungsplatz kurz hinterm Leuchtturm in El Condor war dafür der Hammer. Direkt an der Steilküste und umgeben von hunderten von Klippenpapageien, die in der Steilküste brüteten und uns bis zum Dunkelwerden mit ihrem Geschnatter beglückten.
Und bei einem herrlichen Sonnenuntergang haben wir den Tag ausklingen lassen.
Und wie der Tag geendet ist so wachte der nächste auch auf. Die Papageien weckten uns mit ihrem Geschnatter und die Sonne ging toll über dem Meer auf. Dann ging es weiter auf die Halbinsel Valdez.
vielen lieben Dank euch allen, ich denke oft an euch und genieße die Zeit und die tollen Erlebnisse
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Hallo Silke,
wir sind gerade an der Rezeption, und haben deinen Reisebericht gelesen und die tollen Fotos bewundert…Wir wünschen Dir und deinem Mann eine schöne Weiterreise mit weiterhin vielen tollen Eindrücken…
Ganz Liebe Grüße
das Team Ibis Nürnberg City am Plärrer
Hallo Ihr zwei aus Tübingen! Dass Ihr Euer Wohnmobil heil übernehmen konntet, freut uns für Euch. Es ist unglaublich, was so alles bei anderen passiert ist! Sicher hat keiner damit gerechnet, dass Langfinger am Werk sein könnten.
Übrigens habe ich vor Jahren im Thüringer Wald auch schon mal einen Schuh an einen Waldbewohner abgeben müssen! Ein Bekannter von uns sagte uns daraufhin, dass er im Wald schon öfter einzelne gesehen hat und sich gewundert hat, wer so was im Wald entsorgt. Nach unserer Erzählung war es ihm plausibel.
Gute Reise noch und viele Grüße
Brigitte und Gerd