Über Dodoma und Singida bis zum Serengeti Park 25. bis 28.08.2022
Heute geht es weiter nach Osten. Wir fahren bis Iringa noch auf dem TAN-ZAM (Tansania-Sambia) Highway. Hier sehen wir sehr hübsches hügeliges Land mit intensiver Landwirtschaftsnutzung. Die Einkaufsmöglichkeiten werden immer weniger. Wir können wohl erst wieder in Arusha einkaufen, aber wir haben vorgesorgt und bereits einiges eingekauft und frisches Obst und Gemüse gibt es ja immer am Wegesrand.
Die deutschen Siedler initiierten hier einst den Tabakanbau, dazu kamen Mais, Gemüse, Obst und Tee. Nach 1926 kamen viele deutschen Farmer hierher zurück und bewirtschafteten das Land bis zum 2. Weltkrieg ehe es mit Mann und Maus in englische und griechische Hand überging.
Die Region zwischen Iringa und Dodoma ist historisch der Teil der kolonialen Kairo-Kapstadt-Route jedoch wirtschaftlich unbedeutend. Wir fahren eine kurze Umleitung und werden an die Straßen von Malawi erinnert 🙂 Es ist sehr kurvig und der Great Ruaha River wird hier gestaut. Wir fahren über den Staudamm mit Ampel und Schranke vorne und hinten. Die Elektrizitätswerke des Mtera-Reservoirs (80 MW) und des Kidatu-Dammes (240 MW) am Ruaha erzeugen die Hälfte der Elektrizität Tansanias. Das Wasser des Ruaha dient extensiv der Bewässerung von Reiskulturen und zwar so, dass er in seinem unteren Teilen fast ein Drittel des Jahres kein Wasser mehr führt. Wir machen natürlich Bilder und werden prompt auf der anderen Seite angehalten und aufgefordert, die Bilder wieder zu löschen. Hat ja wie man sieht gut geklappt 🙂
Weite Teile anschließend mit Lehmhäusern und Grasdächern begleiten uns und Boabab Wälder .
Wir erreichen Dodoma, die seit 1973 die Hauptstadt Tansanias ist und 1907 von den Deutschen gegründet wurde. Doch wer wollte schon hier im Staub und weit weg vom pulsierenden Leben wohnen und so ist die heutige Hauptstadt Daressalam. Um Dodoma herum gibt es Weinberge und der Wein soll gar nicht so schlecht sein. Einige kaufen auch eine Flasche….na ja, sehr süß und dann doch nicht so toll.
Wir fahren noch etwa 15 km in Richtung Singida ehe wir am Hotel Markdon Village unser Nachtquartier für die nächsten zwei Nächte aufschlagen.
Wir haben heute einen freien Tag. Silke organisiert über das Hotel ab 10 Uhr einen Bus (unser Guide mainte zwar das geht nicht, aber wie man sieht geht es doch) der einige in ein nahegelegenes Einkaufszentrum bringt und anschließend noch nach einer kurzen Stadtrundfahrt in die Stadt zum Bummeln über den Markt und durch die Gassen. Anschließend fährt er uns alle auch wieder zurück. Zwischendurch zeigt er uns einen deutschen Soldatenfriedhof und ein ehemaliges Fort aus der Zeit der deutschen Kolonialzeit.
Um 15 Uhr sind wir wieder zurück und genießen den Rest des freien Tages.
Von Dodoma geht es weiter nach Karatu. Wir fahren nicht auf der Diretissima nach Kondoa sonder über die längere westliche Variante nach Singida und von da nach Babati und weiter nach Karatu. Angeblich ist die Diretissima sehr schlecht, wie sich später herausstellt ist sie vor 3 Jahren ganz neu gemacht und es wären 170 km weniger gewesen. Aber wenn man natürlich einen Guide hat, der streng nach altem Tourbuch fährt und „Null“ Eigeninitiative und Flexibilität zeigt, ist das eben leider so. Es geht wieder bergauf und die Straße verläuft meist parallel zur Eisenbahn. An der Straße werden Holzmörser und Flechtkörbe verkauft. Nach Manyoni wird es einsam, Dornensavanne und Honigstände und kurz vor Singida erreicht man ein Dorf namens Puma. Tagesziel ist das Katala Beach Hotel am Singida See, in dem man allerdings nicht baden kann, da der See alkalisch ist. Das ist jetzt bereits der dritte Hotelparkplatz auf dem wir stehen. Es hätte sicherlich auch schönere Stellplätze gegeben.
Die letzte Etappe vor dem Serengeti Park steht an und hier ist es ein sehr ursprüngliches Stück Tansania. Bis Babati sehen wir Granithügel, grüne Felder und kleine saubere Dörfer. Wir sind auf etwa 1700 m Höhe und das macht die Fahrt etwas angenehmer. Zwischen Babati und Makuyuni fahren wir durch Massai Land mit Hirten, Herden und seltenen Wasserstellen. Im Dörfchen Mto wa Mbu quillt es über von Souvenierständen. Hier gibt es in der in der Regenzeit viele Moskitos. Kurz danach erklimmen wir die Bruchkante des Ostafrikanischen Grabenbruchs (Great Riff Valley) und wir sehen links den Manyara See.
Der nächste Ort auf dem Mbulu Plateau ist Karatu. In der deutschen Kolonialzeit gab es hier mehrere Farmen und Mbulu war der Verwaltungssitz Neu Trier.
Im Doffa Safari Camp stellen wir unsere Wohnmobile für die nächsten 5 Nächte unter. Morgen geht es in den Serengeti Park für 3 Nächte ohne unser Wohnmobil. Wir sind schon sehr gespannt und freuen uns riesig auf die Jeep Safari.