Guanajuato und San Miguel de Allende 09. und 10.05.2023
Eine weitere Nacht die Silke nicht im Bett sondern hauptsächlich in der „Keramik Abteilung“ verbracht hat und so macht Uli die heutige Stadtrundfahrt durch Guanajuato allein und Silke bleibt auf dem Platz. Es sind aber noch einige mit den gleichen Symptomen auch da und so ist sie nicht so alleine. Endlich mal Zeit die fehlenden Blogbeiträge zu erstellen.
Guanajuato ist eine der legendären Silberstädte Mexikos, die einen Teil des spanischen Reichtums in der Frühen Neuzeit begründeten. Es war zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit 65.000 Einwohnern nach Havanna und Mexiko-Stadt die drittgrößte Stadt der westlichen Hemisphäre.
Zuerst wurde ein Mumien Museum besucht (ein Schelm wer Böses dabei denkt bei 95% Rentnern 🙂 ) Neben Erwachsenen waren auch Kinder dabei. Die Mumien von Guanajuato sind eine Reihe von natürlich mumifizierten Körpern, die während eines Ausbruchs der Cholera in Guanajuato, Mexiko, im Jahr 1833 beigesetzt worden waren. Die Mumien wurden auf einem Friedhof in Guanajuato entdeckt, wodurch das Museo de las Momias de Guanajuato eine touristische Attraktion in Mexiko geworden ist. Das Museum steht im Zusammenhang mit der landestypischen Totenkultur der Mexikaner, die dem Thema eine humorvolle Seite abgewinnt. Allerdings ist das Ausstellen der Mumien in Mexiko nicht unumstritten. Insgesamt sind 119 Mumien ausgestellt. Einige haben äußerst seltsame Gesichtsausdrücke, denn es kam auch vor, dass Sterbende und Scheintote begraben wurden. Einige sind bekleidet, andere tragen nur Schuhe. Das Alter reicht von Kindern bis zu alten Menschen. Ein mumifizierter Fötus gilt als kleinste Mumie der Welt..
Weiter geht es zum Tempel de la Valenciana. Der Tempel von San Cayetano Confesor wurde im 18. Jahrhundert erbaut und ist ein klares Beispiel für den immensen Reichtum, der während der Kolonialzeit aus der Silbermine der Gegend gewonnen wurde. Zu seiner Zeit war La Valenciana eines der Bergbaugebiete mit der höchsten Silberproduktion der Welt.
Anschließend sind alle zur Silbermine Mina San Roman. Hier war das leben der Bergarbeiter nachgestellt und in einem 60 m tiefen Schacht das Leben unter Tage.
Von hier aus ging es durch zahlreiche Tunnel, die z.T ein früherer Fluss warenwelcher heute unterirdisch fließt zu einer Aussichtsplattform oberhalb der Stadt. Von hier hatte man einen wunderschönen Blick auf die Stadt. Von hier aus ging es mit einer Seilbahn in die Altstadt. Nach der Mittagspause hat Uli dann Nora getroffen, mit der wir in Afrika waren. Eigendlich wollte sie uns ihre Heimatstadt zeigen aber leider kam etwas dazwischen. In der Altstadt war dann noch ein zweistündiger Stadtrundgang durch die engen Straßen und Gassen.
Am nächsten Nachmittag geht es nach San Miguel de Allende. Die Region um San Miguel gehörte zum Stammesgebiet der Guachichilen-Indios einer Untergruppe der Chichimeken. Im Jahr 1542 wurde die Stadt von einem Franziskaner als San Miguel el Grande gegründet. Sie war schon damals ein wichtiger Zwischenstopp auf dem Camino Real de Tierra Adentro, der von Mexiko-Stadt zu den „Silberstädten“ des Nordens führte. Im Jahr 1826 wurde die Stadt in San Miguel de Allende umbenannt; dies geschah zu Ehren des Generals Ignacio Allende, der aus San Miguel kam und im mexikanischen Unabhängigkeitskrieg eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Spanier spielte. Wir sehen den Plaza de Allende, die Parroquia de San Miguel Arcángel (Kathedrale) in rosafarbenem Stein und gotischem Stil, die Kirche San Francisco, die Kirche San Felipe Neri, aus rosafarbenem Stein im Rokoko-Stil, das Haus von Ignacio Allende (es beherbergt heute ein Museum).
San Miguel de Allende ist beliebt bei Künstlern vor allem aus den USA, welche sich hier niedergelassen haben. Wir machen einen kleinen Stadtrundgang und dann bummeln alle durch die Gassen und gehen essen. Im abendlichen Schein erscheint die Stadt noch schöner.