Montblanc, Reus und der Abschleppwagen 21. und 22.02.2022
Heute wollen wir mit dem Roller mal etwas ins bergige Hinterland. Unser Wohnmobil wartet ja immer noch auf den Werkstatttermin am Dienstag und wir wollen ihn auch nicht bewegen.
Die mittelalterliche Innenstadt von Montblanc steht seit 1947 unter Denkmalschutz. Sie wird von einer nahezu vollständig erhaltenen Stadtmauer mit ursprünglich 31 Türmen und 5 Toren umgeben. Mitten in der schönen Altstadt steht die Kirche Sant Miquel und im Judenviertel lässt es sich herrlich durch die Gassen schlendern.
Am Tor in Richtung der Montanyes de Prades war es auch, wo der heilige Ritter Georg, der Schutzpatron von Katalonien, den Drachen tötete, der die Prinzessin gefangen hielt. Wen wundert es, wenn man überall in den kleinen Geschäften „Drachen“ kaufen könnte.
Weiter geht es über Städtchen wie Vilanova de Prades und Prades.
Eine sehr kurvige bergige Strecken. War bis dahin die Landschaft vom Obst- und Olivenanbau geprägt waren jetzt Pinienwälder die Hauptvegetation. Wir erreichten fast eine Höhe von 1000 m und trotzdem war uns nicht kalt. Es wehte allerdings ein doch recht stürmischer Wind.
Wieder in La Selva del Camp angekommen wollten wir alles vorbereiten, dass wir am nächsten Morgen unseren Werkstatttermin um 8 Uhr in Reus auch einhalten können. Uli wollte zum Wasserauftanken und Grauwasser ablassen fahren. Der Motor ließ sich noch starten aber nahm keinen Diesel mehr an und ging dann auch aus. Mehrere Versuche und es blieb uns nur übrig den ADAC anzurufen und einen Abschleppwagen zu bestellen. Der kam dann auch nach etwa 1,5 Stunden. Nicht dass wir in Fahrtrichtung standen :-), wir mussten also noch komplett wenden mit Muskelkraft. Aber Camper helfen sich untereinander.
Dann sind wir mit dem Roller hinter dem Abschleppauto hinterher bis zur Werkstatt, wo wir nach dem abladen auch übernachtet haben.
Am Morgen hatte uns ein Auto bis auf 5 cm vorne eingeparkt. Silke ist dann erst einmal alle Firmen abgelaufen und hat den Halter ausfindig gemacht. Nachdem er weggefahren war haben wir schnell den Roller davor gestellt.
Um 8 Uhr hatten wir unseren Termin und gegen 8 Uhr spanischer Zeit, also 9 Uhr 🙁 ging es los. Was auch immer der junge Mann gemacht hat der sich um unsere Reparatur kümmern sollte, er hat sich reingesetzt und ist in die Werkstatt gefahren. Es wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben. Wir sollten dann gegen 15:30 wieder kommen. Also ab mit dem Roller nach Reus.
Die Stadt Reus ist ganz besonders für den katalanischen Baustil des Modernismus und seinen Protagonisten Antoni Gaudí bekannt. Der Stararchitekt des katalanischen Jugendstils wurde hier geboren und die Stadt widmet diesem eine ständige Ausstellung, welche allerdings geschlossen war. Nach einem kuzen Besuch der Information sind wir in die gegenüber liegende Markthalle. Wie immer ein tolles Erlebnis.
Weiter ging es durch die Stadt. Überall waren Hinweisschilder auf dem Boden angebracht zu den verschiedensten Häusern und die Plätze luden zum Verweilen ein. Wir hatten Zeit und sind in aller Ruhe durch die Gassen und über die Plätze gelaufen. Wir hätten Reus sicherlich nie kennen gelernt, wenn wir hier nicht gestrandet wären. Aber ein Abstecher lohnt auf jeden Fall.
Gegen 16 Uhr sind wir wieder zur Werkstatt und etwa gegen 17 Uhr konnten wir dann losfahren. Um viele Euro ärmer aber mit fahrbarem Untersatz kann unsere Reise jetzt weiter gehen. Noch eine Nacht wollen wir auf dem Stellplatz in La Selva del Camp übernachten und dann weiterfahren.