Nach Norden bis Salt Lake City 17.05. bis 21.05.2021
Am Morgen wurden wir von lautem Geschnatter der Enten auf dem See und einem schönen Sonnenaufgang geweckt.
Wir haben hier am See noch gefrühstückt und wollten eigentlich in den Waschsalon da man dort auch sehr gutes Internet hat. Aber denen war wohl der Strom abgestellt worden und so hing außen nur ein Schild „Closed we don´t have Power“ Also sind wir gegenüber zu Mc´Donald da ist auch gutes WLAN und somit konnten wir unseren gestrigen Blog fertigstellen und wir konnten noch mit unseren Lieben zu Hause telefonieren.
Weiter ging es entlang der Route 89 nach Norden. Kurz hinter Kanab gibt es einen deutschen Bäcker. Natürlich mussten wir halten und haben ein sündhaft teures deutsches Brot und noch eine Apfel- und eine Kirschtasche gekauft. Ihr wollt nicht wissen was wir dafür bezahlt haben 🙁 Dafür bekamen wir, da wir seit diesem Jahr die ersten deutschen Besucher waren ein Brötchen mit Sauerkraut, Bratwurst und Senf geschenkt und die Verkäuferin sagte schmunzelnd „deutsche Wurst mit saurem Kraut 🙂 essen alle Deutschen gerne“. Auch uns hat es geschmeckt.
Wir ließen links den Zion NP und rechts den Bryce Canyon hinter uns und folgten weiterhin der 89. Unterwegs sahen wir dann einen Loundromat und somit konnten wir auch unsere Wäsche waschen. Draußen wurde es immer dunkler und es gab auch Donner und Blitz.
Plötzlich hielt ein Auto mit Wohnanhänger neben uns und der Fahrer kratzte jede Menge Schnee vom Auto. Silke fragte ob sie ein Bild machen dürfte und wo sie herkommen.
Sie waren die Passstraße aus dem Zion gekommen und unterwegs von einem bösen Schneesturm mit Gewitter überrascht wurden. Die Frau stieg aus und zitterte am ganzen Körper und Silke nahm sie einfach in den Arm und beruhigte sie wieder. Die Frau war völlig mit den Nerven am Ende. Wir unterhielten uns noch etwas über unsere Reiseerlebnisse und viel ruhiger stieg sie wieder ins Auto und winkte uns noch lange beim abfahren zu.
Wir führen noch bis zum Piute Lake Statepark und hätten nicht erwartet dass es dann gegen Abend noch richtig sonnig wurde. Er liegt an der Hauptgabelung des Sevier River. Sowohl das Reservoir als auch die Grafschaft sind nach den Indianern benannt, die dieses Gebiet einst beherrschten. Der Landtag änderte die ursprüngliche Schreibweise von Paiute (dem indianischen Volk) in Piute. Leider konnten wir wegen der riesigen Mückenschwärme die unser Auto belagerten nicht nach draußen und so blieben wir innen, spielen Kniffel und verbrachten dann Abend damit, die Mücken an den Scheiben zu beobachten.
Die Nacht haben wir unbeschadet überstanden da wir keinem der Plagegeister erlaubt hatten unsere vier Wände zu betreten. Es ging weiter nach Norden am Anfang immer am Sevier River entlang später vorbei an riesiger Bewässerungsflächen für Rinderzuchtanlagen und großen Hühnerfarmen.
Am frühen Nachmittag sahen wir die ersten noch leicht schneebedeckten Berge und am Utah Lake mit Blick auf die Berge haben wir uns einen Übernachtungsplatz gesucht.
Heute früh ging es nach Salt Lake City. Hier zu einer Werkstatt hatten wir uns unsere neuen Lithium Aufbaubatterien schicken lassen die wir abholen wollten. Wir durften sie dann auch gleich auf dem Gelände einbauen und das haben wir dann auch gemacht. Auch entsorgen konnten wir die alten Batterien hier.
Es ging erstaunlich gut allerdings hatte man uns den falschen Bluetooth Empfänger mitgeschickt und ein Kabel war nicht im Lieferumfang. Das Kabel konnten wir kaufen aber es ging trotzdem nicht. Da es nur dazu dient auf einer App den Ladezustand zu sehen war es nicht ganz so schlimm. Wir haben ja noch die Anzeige im Auto. Also das Bluetooth Gerät wieder einpacken und beim nächsten Amazon Returnshop zurückgeben. Das geht hier super schön ohne Aufkleber ausdrucken oder einpacken.
Die Batterien funktionieren und somit sind wir noch etwas durch die Stadt. Zuerst haben wir versucht eine Ersatzlampe für unser Heck zu bekommen die wir wohl irgendwo verloren haben. Leider erfolglos. Dann waren wir noch Auto waschen was dringend nötig war.
Anschließend sind wir noch in die City gefahren. Die Stadt wurde 1847 von Mormonen gegründet. Auch heute noch gilt die Stadt als Zentrum der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Diese befindet sich auf dem Gelände des Temple Square. Das ist ein vier Hektar großer Komplex im Zentrum von Salt Lake City. So haben wir uns auch den Salt Lake Temple von außen angesehen. Leider wurde dort gerade viel gebaut und ein hoher Bauzaun versteckte vieles.
Dann haben wir uns noch das Utah State Capitol mit seiner schönen Parkanlage angeschaut.
Übernachtet haben wir vor der Werkstatt von Thermo King. Hier haben wir morgen früh einen Termin zur Wartung unserer Dieselheizung. Diese wird hier unter einem anderen Namen als Eberspächer geführt (wahrscheinlich weil die Amerikaner kein ä kennen:-) .
Hier haben wir dann gemerkt das unsere Steuerung für die Warmwasseraufbereitung nicht funktioniert. Nochmals alle Anschlüsse kontrolliert aber die waren alle angeschlossen. Wir werden morgen noch einmal danach sehen.
Am Morgen haben wir unser Auto abgegeben und uns in der Lounge aufgehalten und im Internet gesurft bzw. Silke hat den Blog geschrieben und Uli hat die Kaffeemaschine in Beschlag genommen.
Gegen Mittag war unser Auto fertig und wir wollten noch der großen Kupfermine Bingham Canyon Grube einen Besuch abstatten. Das große Kupfervorkommen in dieser Gegend war noch Mitte 19. Jahrhunderts entdeckt. Im Jahre 1863 wurde der aktive Abbau der Mine angefangen, der schon seit mehr als 150 Jahre dauert. Bingham Canyon ist einer der tiefsten Tagebaue auf der Erde. Die Tiefe seines Kraters beträgt 1 200 Meter. Aber diese war leider zu und so konnten wir uns nur die Anlage von außen ansehen.
Wir sind dann nochmals an den Stellplatz von vorgestern gefahren und hatten uns dort mit Volkmar und Petra verabredet. Sie waren auch mit uns gemeinsam auf der Panamericana unterwegs, sind aber Ende Oktober nach Deutschland geflogen und erst vor kurzem (auch über die Dominikanische Republik) wieder eingereist. Als die Beiden kamen war das eine tolle Wiedervereinigung 2021.
Es gab viel zu erzählen und bei einem gemeinsamen Grillabend wurden „alte und neue“ Geschichten erzählt. Dann gab es eine „Westerwälder Alte Himbeere“ auf das Wiedersehen, auf unseren Hochzeitstag, auf das Enkelkind und auf alles was Spaß macht bis die Flasche leer war.
Uli überraschte Silke dann am Morgen mit der Mitteilung, dass er den Fehler an der Warmwasseraufbereitung gefunden hatte und alles wieder funktioniert. Sie war überglücklich und somit konnte die Reise ohne Schwierigkeiten weiter gehen.
Wir sind dann zuerst in den Park zu Ehren des Mormonenbataillons gefahren.
Als Mormonische Pioniere oder Mormonenpioniere werden Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage bezeichnet, die im 19. Jahrhundert an der Urbarmachung des Gebietes in den Rocky Mountains beteiligt waren, dessen Kerngebiet heute der Bundesstaat Utah bildet. Die Zeit der Mormonenpioniere begann mit dem Auszug aus Nauvoo, Illinois im Februar 1846 und endete mit der Vollendung der transkontinentalen Eisenbahn im Jahr 1869. Die Route der Mormonischen Pioniere wurde 1978 im Rahmen des National Trails System als Mormon Pioneer National Historic Trail ausgewiesen. Mehrere Statuen und ein Film über das Leben erklären den anstrengenden Weg der Pioniere.
Dann sind wir doch noch einmal in die Stadt gefahren um uns den Temple Square näher anzusehen. Als die Mormonenpioniere 1847 im Salt Lake Valley angekommen waren, wählte der Präsident der Kirche, Brigham Young, einen Platz im Wüstenboden und verkündete: „Hier werden wir einen Tempel für unseren Gott bauen.“ Als die Stadt geplant wurde, war dieses Grundstück für den Tempel vorgesehen und wurde bekannt als Temple Square.
Es ist schon beeindruckend wie historische und moderne Gebäude hier eine Einheit bilden.
Übernachtet haben wir auf Antelope Island, der größten Insel im Salt Lake. Der Große Salzsee hat einen so hohen Salzgehalt, das er den des Meeres weit übersteigt. Der See hat drei größere Zuflüsse und keinen natürlichen Abfluss. Wir sind zur Fielding Garr Ranch gefahren. 1848 wurde die Fielding Garr Ranch errichtet und ohne Unterbrechung bis 1981 bewirtschaftet. 1849 wurde Fielding Garr von Brigham Young, dem Oberhaupt der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gefragt, ob er sich um den Viehbestand der „Tithing Herd“, dem Zehnt, kümmern könnte, weshalb die Herde denn auch bis 1871 auf der Insel war. Am 15. Februar 1893 wurden 12 Bisons per Segelboot auf die Insel gebracht, heute leben hier etwa 700 Tiere, die sich frei bewegen können.
Video Bisons überqueren die Straße
Den Abend haben wir dann noch einmal mit Volkmar und Petra verbracht, konnten aber wegen der doch recht kalten Temperaturen nicht draußen sitzen.