Immer entlang am Malawisee

silkeunduli Malawi


Immer entlang am Malawisee 17. bis 21.08.2022

Von den Höhen des Zomba Plateaus geht es zuerst ziemlich humpelig wieder auf die Teerstraße und dann zurück ins Tal. Da es noch recht früh ist, ist noch nicht so viel los auf den Straßen. Die Vegetation ändert sich von der tropischen am Plateau in trockene Ebenen und später Sumpflandschaften. Wieder viele Lastentaxis unterwegs. Nach etwa 6 Stunden erreichen wir Senga Bay und dort auf einem Camp direkt am See werden wir heute und morgen stehen. Am Abend gab es dann das typische Getränk in Malawi: Gin mit Tonic.

Der Malawisee (einst Nyassasee) wurde erst im 19. Jahrhundert etwa zeitgleich von mehreren Forschern aus England, Deutschland und Portugal  entdeckt. Er ist der drittgrößte See Afrikas und 575 km lang und an der breitesten Stelle 85 km breit. Stellenweise ist er bis zu 700 m tief. Es fließen 14 Flüsse in den See aber nur einer aus dem See hinaus, der Shire Fluss welcher 500 km weiter in den Sambesi mündet .Zur Zeit des blühenden Sklavenhandels im 19. Jahrhundert trug der See oft die traurige Fracht der geraubten Menschen aus dem Inland in Richtung Sansibar. Bis zu 30.000 Sklaven jährlich wurden hier verschickt. Baden kann man hier im Malawisee zwar schon, aber es besteht die Gefahr der Bilharziose und so haben wir lieber darauf verzichtet.

Silke hatte gestern noch mit einem Einheimischen ausgemacht das wir Fisch kaufen möchten und nach einem traumhaften Sonnenaufgang kam der Fischhändler pünktlich um 8:30 und brachte fangfrischen Fisch, hat ihn ausgenommen und gesäubert und wir haben ihn für das Abendessen vorbereitet. Heute hatten wir mal einen freien Tag und den haben wir ausgiebig zum Faulenzen genutzt. Einige waren im Dorf und haben sich mit einem Guide das Leben der Dorfbewohner angesehen, wir aber wollten einen ruhigen Faulenzertag. Am Abend wurde dann zusammen der Fisch gegessen und noch etwas beim Wein zusammen gesessen.

Der nächste Morgen bescherte uns wieder einen schönen Sonnenaufgang, ehe es nach zwei Nächten wieder weiter ging. Es geht immer am Malawi See entlang nach Norden. Wir überqueren einige der Zuflüsse zum Malawisee, teils mit teils ohne Wasser und mit abenteuerlichen Brücken. Auch die Straßen haben wieder einmal sehr unterschiedliche Lochgrößen für uns parat. Teilweise ist sie schon so kaputt, dass nur noch ein Auto fahren kann und wehe es kommt einem ein LKW entgegen. Zuckerrohr wird durch Palmen und Bananen abgelöst und langsam wird es bergiger. Unser heutiges Ziel ist Chintheche. Unterwegs sieht man immer wieder wie Fische in der Sonne getrocknet werden, Fleisch am Stand hängt und wir wollen uns nicht vorstellen, wie unser Magen auf diese „Delikatessen“ reagieren würde.

Wir beschließen vor einer Schule auf einem freien Platz zu frühstücken, da gerade alle im Klassenraum sind. Wir haben Kaffee gekocht und Brot und Ei auf dem Tisch, da ist Pause. Und innerhalb von wenigen Sekunden sind wir von unzähligen Kindern umringt. Wir haben viel Spaß mit ihnen und als Silke ein Foto machen will, wollen alle natürlich mit auf dem Bild sein. Wir trauen uns kaum noch zu essen (wir haben sicherlich mehr auf dem Tisch als die Kinder in einer Woche haben)

Als die nächste Stunde beginnt frühstücken wir fertig und fahren weiter. Die Kinder sitzen hier in den Schulen auf dem Boden und nur der Lehrer hat vorn einen Stuhl. Bis zu 50 Kinder und mehr sind in einer Klasse, man mag sich das kaum vorstellen.

Am Stellplatz angekommen erwartet uns ein traumhafter Blick auf den Malawisee und ein toller Strand. Noch einmal mehr sind wir nicht begeistert, das wir nicht baden gehen können. Einige Wagemutige gehen trotzdem ins Wasser, wir verzichten abermals.

Der nächste Morgen beschert uns wiederum einen tollen Sonnenaufgang und da wir heute nochmals einen freien Tag haben lassen wir es ganz langsam angehen.

Wir haben den traumhaften Ausblick genossen und uns ausgeruht. Am Nachmittag ging es in eine nahegelegene Schule, aber da Samstag war fand gerade kein Unterricht statt. Wir haben dort zusammen gegrillt und einen tollen Abend verlebt. Die Schulleiterin erzählte uns von den Schwierigkeiten und den finanziellen Engpässen hier eine Schule incl. Mittagessen zu unterhalten. Der Neffe der Schulleiterin war erst ganz schüchtern, taute dann aber mit Silkes Unterstützung auf und am Abend beim Lagerfeuer hatten sie dann zusammen noch richtig Spaß.

Auch am letzten Tag unseres Malawiaufenthaltes fahren wir noch einmal am Malawisee entlang. Strände, Plantagen und Reisfelder sind unsere Begleiter. Unser Weg führt uns durch Mzuzu, hier kaufen wir nochmals etwas ein. Kurz nach dem Abzweig in Richtung Rumphi gibt es die letzte Bambus Hängebrücke über den Fluss, wir verpassen aber den Einstieg und fahren weiter. Vor Chiweta geht es noch einmal steil die Berge hinauf und dann wieder kurvig hinab zum See. Wiederum säumen Bananen, Zitrusfrüchte und Cashew Bäume den Wegesrand.  Die letzten 35 km bietet Malawi nochmals alles auf, was es an schlechten Straßen zu bieten hat. Löcher, enge Kurven und viele liegen gebliebene LKWs an denen man sich irgendwie vorbeischlängeln muss. In Chitimba ist unser heutiger Stellplatz, kein Strom wegen Black Out  aber das ist normal hier. Morgen fahren wir aus Malawi raus nach Tansania und wir sind schon sehr gespannt was uns hier erwartet.

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3 Kommentare

  1. Mein Bekannter Alfred von der Panamericana Tour hat mir den Link zu Euerem Reisebericht gegeben.Er fährt die Tour als Eizelfshrer mit.
    Mit großer Begeisterung lese ich euere Erfahrungen und freue mich über die tollen Fotos! Ich wäre gerne mitgefahren, mußte aber aus gesundheitlichen Gründen passen.
    Ich wünsche weiter gutes Gelingen!
    Reinhard

  2. Auch ich lese euere Berichte mit Begeisterung und freue mich über die vielen Fotos!Ich wäre gerumitgefshren, mußte leider aus gesundheitlichen Gründen passen.Mein Bekannter von der Panameri-Touz Alfred fährt als Einzelfahrer die Tour mit, er gab mir euere Adresse-Viele Grüße an ihn und natürlich an euch! Weiter gutes Gelingen!
    Reinhard

  3. Hoi Uli und Silke,
    Wunderschöne Erfahrungen und tolle Bilder. Ich freue mich immer sehr auf eurer Reisebericht und bin wieder gespannt was euch noch erwartet. Ist fast als bin ich dabei. Geniess weiter und hoffe eurer Cartago macht alles ohne Problemen mit. Lg Ron

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